Formação Profissional para o Mercado de Trabalho em Angola

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  • Bildung und Berufsbildung

    Zusammengestellt von Edda Grunwald, Katharina Graf

    Vorbemerkung:

    Bildung und Berufsbildung sind in Angola in zwei Sektoren unterteilt:

    1. Die Verantwortung für den Bereich Bildung - inklusive Orientierung auf Aus- und Weiterbildung und in Abgrenzung zu Training - liegt beim Bildungsministerium (MoE).
    2. Die Zuständigkeit für berufliche Aus- und Weiterbildung liegt seit 1996 Ministerium für Öffentliche Verwaltung, Arbeit und Soziale Sicherheit (MAPESS). Dies weist auf den engen politischen Bezug zwischen Berufsbildung und dem Arbeitsmarkt hin.
    3. Seit 2008 obliegt MAPESS auch die Koordinierung von Aus- und Weiterbildungsak-tivitäten anderer Ministerien im Rahmen der BB-Systemreform in Angola

    Bildung (als Teil des Bildungsministeriums)

    DER ZUGANG ZU QUALITATIV GUTER SCHULBILDUNG IST NOCH IMMER GERING -GLEICHWOHL ZEIGT DIE BILDUNGSREFORM IM ZUSTÄNDIGKEITSBEREICH DES MOE ERSTE ERFOLGE.

    • Die Gesamtzahl der Schüler in Grundschulen (Primaria) beträgt in 2011 ca. 3.8 Mio. (im Jahr 2002: 1.7 Mio). Damit besuchen 85% aller Schüler eine Primarschule.
    • Nur 10% aller Kinder besuchen Sekundarschulen, nur 4% die Universität.
    • Weniger Mädchen als Jungen besuchen Bildungseinrichtungen, v.a. im weiterführenden Bereich.
    • Die Gesamtzahl der Lehrer im Land beträgt ca. 180.000 (im Jahr 2000: 76.000).
    • Der Bildungsstand der Lehrer ist oft immer noch sehr niedrig.
    • Die Schulbildung bleibt auf niedrigem Niveau: Die durchschnittliche Dauer des Schulbesuchs beträgt nur 4,4 Jahre (zum Vergleich Botswana: 8,9 Jahre).
    • Die staatlichen Ausgaben für Bildung summieren sich auf jährlich nur 125 USD pro Einwohner (= ca. 8% der Gesamtausgaben des Staatsbudgets).
    • Zum Vergleich: Die Ausgaben für Gesundheit betragen 5%, für Verteidigung 15% und für Landwirtschaft 1%
    • Durch das Bevölkerungswachstum von 3% jährlich wird die Anzahl der Kinder und Jugendlichen im Bildungssystem weiter rasant zunehmen.

    Bildungsreform des Bildungsministeriums (MoE) in Angola (begonnen 2004):

    • Ziele: (a) Mehr Schulen, (b) Bessere Qualität der Lehre, (c) Mehr Effizienz des Bil-dungssystems, (d) Gleiche Chancen auf Bildung für Alle.
    • Bisher wurden durchgeführt: (1) Vorbereitungsphase, (2) Experimentierphase, (3) Auswertungsphase, (4) Generalisierungsphase (wird in 2011 abgeschlossen). Damit sind neue Lehrpläne und Lehrmaterialien – zumindest auf dem Papier – flächen-deckend eingeführt.
    • Die generelle Auswertung des Reformprozesses soll bis 2012 abgeschlossen sein.
    • Erstes Fazit der Reform: Trotz mehr Lehrern, mehr Schulgebäuden und mehr Schülern ist das Bildungsangebot weiterhin unzureichend (weiterhin mangelhafte Infrastruktur und zu viele Kinder in einer Klasse).
    • Die Anzahl der Schulabbrecher und Wiederholer ist gesunken, verbleibt aber auf hohem Niveau:
      • o Primarschulen: 83% aller Schulanfänger schließen die Grundschule ab (57% ohne Wiederholungen).
      • o Sekundarschulen 1. Stufe: 87% der Schulanfänger in der 7. Klasse schließen die 9. Klasse ab (58% ohne Wiederholung).
      • o Sekundarschulen 2. Stufe: 61% der Schulanfänger in der 10. Klasse schließen die 12. Klasse ab (51% ohne Wiederholung)
      • o Sekundarschulen/Technische Bildung: 49% der Schulanfänger in der 10. Klasse schließen die 12. Klasse ab (35% ohne Wiederholungen).
    • Eine unzureichende Finanzierung erschwert die Reform des Bildungssystems: Vom zugesagten Budget der Jahre 2004-2010 wurden nur 55% tatsächlich ausgezahlt.

    Generell ist die Reform vorsichtig positiv zu bewerten, die Gesamtsituation im Bildungssektor hat sich leicht verbessert.

    Berufsbildung (unter Federführung des MAPESS)

    BERUFSBILDUNG IN ANGOLA WILL AUF DEN DIREKTEN EINSTIEG IN DEN ARBEITS-MARKT ABZIELEN.

    • Innerhalb des MAPESS werden alle Belange der Berufsbildung durch das Nationale Institut für Beschäftigung und Berufsbildung (INEFOP) vertreten.
    • Das INEFOP verfügt über dezentrale Strukturen in allen Provinzen des Landes mit insgesamt 450 Berufsbildungszentren (inkl. der privaten Einrichtungen). Dazu gehören:
      29 Berufsbildungszentren (CFP), 13 Integrierte Beschäftigungs- und Berufsbildungs-zentren (CIEFP), 35 mobile Trainingszentren, 59 Ausbildungspavillions für Handwerk und Handel (PAOF) und 280 private Berufsbildungszentren (Zahlen laut Wirtschafts-bericht des CEIC, 2010)
    • Alle berufsbildungspolitischen Vorgaben werden durch diese Berufsbildungszentren umgesetzt. Dort erhalten Jugendliche und Erwachsene, mit oder ohne Beschäftigung, eine qualifizierende oder weiterbildende Ausbildung, die ihnen die Integration in den Arbeitsmarkt ermöglichen beziehungsweise diese absichern soll.
    • Besonders die Integrierten Beschäftigungs- und Berufsbildungszentren ermöglichen dabei die direkte Verbindung zwischen Ausbildung und Arbeitsmarkteintritt.
    • Das Berufsbildungssystem stärkt gleichzeitig auch die Ausbildung von Lehrern und Managern der Beschäftigungs- und Berufsbildungszentren durch das Nationale Zentrum für Trainerausbildung (CENFFOR).

    Was verspricht die Regierung?
    Pakt für die Zukunft der Kinder und Jugend (geschlossen zwischen angolanischer Regierung, UN, Sozialen Organisationen und den Kindern im Juni 2009, hier eine Auswahl):

    a) Bis 2015 werden Bildung und Berufsbildung universell zugängig gemacht

    b) Im Bereich Berufsbildung werden 20% aller Jugendlichen auch in Alphabeti-sierungsprogrammen erreicht.

    Download:

    Partner BMZ GIZ MAPESS
    GIZ-FormPro | T 00244 222 391707 | F 00244 222 338453 | info@formpro-angola.org | www.formpro-angola.org